Ich war fett und hatte ein Lipödem

Hallo zurück, habt ihr schon gewartet und wolltet wissen, wie es bei mir weiter ging. Ich bin zum Arzt und habe mich von einem Facharzt untersuchen lassen und der meinte, ich bin ein klassischer Fall eines Lipödems. Nun statt es fest. Ja, ich war fett und hatte ein Lipödem. Was für ein Zusammenbruch! Jetzt denkt ihr vielleicht, warum ein Zusammenbruch? Schließlich hatte ich doch die Lösung für mein Fett sein. Hätte ich mich da nicht glücklich schätzen können? Eigentlich schon, doch es war wie ein Schlag ins Gesicht, wenn du erfährst, dass du zu einem der Millionen Frauen gehörst, die ebenso unter so einer blöden Krankheit leiden und die Krankenkasse macht nichts dagegen. Sie zahlt nichts. Für Personen, die sich ihren Kummerspeck angefuttert haben, die von der Nahrung nicht loslassen können, dafür wird eine Magenverkleinerung bzw. ein Magenbypass bezahlt, doch für eine Erkrankung, wo die Wissenschaft noch keine Lösung hat, zahlen sie höchstens die Folgekosten. Ich fand es schon erstaunlich, dass die Aussicht im Rollstuhl zu landen lieber von den Krankenkassen bezahlt werden, als in die Genesung zu investieren. Daher heißt es vielleicht auch KRANKENkasse und nicht Gesundheitskasse. Wäre mal eine Überlegung wert.

Geld richtig investieren und zwar in meine Gesundheit.

So hatte ich die Wahl, bleibe ich fett oder investiere ich mein Geld in meine Gesundheit, mein Leben und meine Figur. Ich entschied mich fürs zweite. Mein Motorrad, zugegeben, die stand schon etliche Jahre in der Garage, musste daran glauben. Sie ist in liebevolle Hände gekommen. Ein paar Jahre später stand der Käufer vor meiner Tür, mit strahlenden Augen, dass er so glücklich ist, dieses Motorrad zu besitzen. Na, dann war ich auch froh, sie ist in gute Hände gekommen.

Mein Motorrad

Lipödemstudie

Doch ich schweife schon wieder ab. Ich hätte mich bei einer Studie anmelden können. Durch die Äußerung vom damaligen Gesundheitsminister ( ist ja interessant, hier heißt es Gesundheitsminister und nicht Krankheitsminster, bei den Krankenkassen so und in der Politik anders) wurden Frauen mit Lipödem Stadium 3 angeboten sich einer klinischen Studie zu unterziehen, durch bestimmte Verfahren, unter anderem auch Operationen, wollte man schauen, was mit dem Lipödem passiert. Der Vergleich von Operation zu Lymphdrainage. Dann wäre ich ein Versuchskaninchen gewesen, es hätte mich noch zwei Jahre gekostet und wer weiß was bis dahin mit meiner Gesundheit gewesen wäre.  Interessant ist nur, dass selbst 2022 noch kein Resultat vorliegt. Zu mindestens habe ich nichts gefunden. Vielleicht irgendwo im Netz versteckt. Dafür, dass es so hochtrabend angepriesen wurde und zwar schon 2018. Es dürfte Ende des Jahres gewesen sein.

Vielleicht hätte ich warten sollen und mich bewerben. Doch es wäre ein Risiko gewesen, ob ich überhaupt genommen worden wäre. Außerdem hatte ich das Geld, dafür habe ich unbewusst gespart. Somit konnte mein Platz bei der Studie jemand bekommen, der das nötige Kleingeld nicht hatte und auch unter dieser Krankheit litt. In der Zeit vor der Operation haben mich so viele immer wieder davon abhalten wollen. Es kamen folgende Sprüche:

” So schlimm siehst du doch gar nicht aus.”

” Probiere doch einfach mal weniger zu essen”

“Wollen wir zusammen Sport machen”

” Hab dich mal nicht so. Du musst nur disziplinierter sein.”

Toll, wenn du so etwas ständig zu hören bekommst. Der eine oder andere ohne ein Lipödem mag vielleicht ähnlich denken, dann möge er sich einmal vorstellen, wie es ist, Schmerzen  zu haben, wenn du angefasst wirst, schon beim leichten Streicheln. Ein Klaps auf den Po ist schmerzhaft, dass du am liebsten zurück hauen willst, dabei war es nur ein Klaps. Dann die Sicherheit, dass du immer fetter wirst und nichts dagegen machen kannst. Die blauen Flecken deinen Körper übersehen, sobald du dich stößt, du ständig unter kalten Extremitäten leidest, die Kleidung von der Stange dir schon lange nicht mehr passt und der Weg in den Rollstuhl dir eventuell nicht erspart bleibt. Ja, es gibt auch schlanke Lipödem Menschen, diese essen wahrscheinlicher kontrollierter, haben sonst keinen Fressfrust oder machen doch was anderes richtig, als die anderen.

Mmh, dem werde ich noch mal auf den Grund gehen. Das schlimmste an der Sache ist, dass du als Dicke bezeichnet wirst, mitleidige Blicke bekommst und abfällige Bemerkungen bekommst.

Die Einstellung zu dicken Menschen

In Deutschland finde ich die Einstellung zu dicken Menschen schon sehr krass. Dick sein ist nicht Gesellschaftsfein.  In diesem Land haben wir dem Ideal zu entsprechen, machen wir das nicht, dann gehören wir nicht dazu. Dicksein ist nicht hip. Wobei ich in der jetzigen Zeit gar nicht weiß, ob es nun doch in ist. Schließlich gendern wir in allen Bereichen. Was ist mit Dicken oder Fetten? Vielleicht kommt nun auch die bekennende Gruppe „Die Fetten“.  Ich bin Fett und das ist gut so…. Ich weiß nicht. Steckt hinter dem Ganzen: „ich bin anders als ihr“, nicht ein Aufschrei von jemanden, der sich unwohl in seiner Haut fühlt. Ich habe mich unwohl gefühlt und wollte endlich wieder schlank sein.

Gibt es dicke und fette Menschen, die sich wohl fühlen und auch so sein wollen.

Wie viel Prozent sind das?

Ich vermute mal eine Minderheit.

 Ich bin unzähligen Menschen begegnet, die ein Figur Problem haben. Selbst die, die nur ein paar Kilos zu viel haben, also selbst die mit der  kleinen Speckrolle, die wollen abnehmen. 

Wenn ein schlanker Mensch darunter leidet, dass ein kleines Bäuchlein vorhanden ist, da denkt sich doch jeder dicke Mensch: „Was soll ich denn sagen, du bist doch schlank, wenn ich erst einmal so aussehen würde wie du…“

Und was haben wir da, auch selbst eine schlanke Person fühlt sich in ihrer Haut unwohl. Entspricht wohl auch nicht dem Schönheitsideal. Wobei jetzt in der Werbung auch fülligere Models zu sehen sind. Eigentlich schlank, doch zum Vergleich mit den dünnen Models wirken die schon wieder kräftig.

Konfektionsgröße verändert – Frauen fühlen sich zu dick!

Was mir dazu noch einfällt. Wusstet ihr eigentlich, dass die Konfektionsgrößen nach oben korrigiert  wurden?! Also, wenn du vorher eine 40 hattest, dann hast du nun eine 42. Hast du eine 30 gehabt, dann hast du jetzt eine 32. Bei einer 10 bist du bei einer 12 und so weiter. “Konfektionsgröße verändert. Frauen fühlen sich zu dick!” Wäre doch eine reißerische Schlagzeile wert. Was geht hier ab. Hätten wir das nicht andersherum haben können. Ich hätte mich gefreut, wenn ich aus einer 12 eine 10 gekommen hätte oder aus einer 42 eine 40. Da stehst du in der Umkleidekabine mit deiner Größe und stellst auf einmal fest, dass dir diese nicht mehr passt. Das Resultat: Du fühlst dich schlecht und hast gleich das Gefühl zu dick zu sein. So wird es bestimmt vielen Frauen gehen.

Falls du es mitbekommen hast, lucky Guy. Alle anderen haben sich verzweifelt dazu bewegt, eine Diät zu machen. Ist schon krass, wenn man bedenkt, dass die anderen Hosen zu Hause bestimmt noch passten. Da sind wir wieder bei der Psychologie. Du denkst nur im Moment, also im Jetzt. Vor allem die schlechten Gedanken sind vorherrschend. Du machst dir Gedanken um Dinge, die dich klein machen.

Es gilt:

Nein, was im Laden hängt ist der Maßstab!

Es kamen schon viele in meine Praxis und meinten, sie haben zugenommen. Als ich ihnen das erklärte warum es so ist, ging es ihnen schon besser, doch die Nummer größer hing somit neu im Schrank. Auch wenn sie passt, hat sie eine andere Größe. Schrecklich.

Meine Tochter macht es richtig, sie schaut auch in der Männerabteilung, dann sitzen die Hosen cool und perfekt fürs Tanzen.

Die Veränderung der Wahrnehmung

Zurück zum Lipödem und meiner Geschichte. Ich entschied mich nun meine Fette absaugen zu lassen. Das war für mich damals die einzige Möglichkeit. So ging ich erst einmal von einem Schönheitsoperateur zum nächsten. Wenn ich vorher von allen Ärzten gehört habe, ich soll noch weniger essen und noch mehr Sport treiben, haben die Schönheitsärzte alle gesagt, dass ich ein klassischer Fall von einem Lipödem bin. Tja, hätte ich gleich mal dahin gehen sollen.

Ich habe mich entschieden über mein Leben ein Buch zu schreiben, aufzuzeichnen, wie es mir bei all dem ging, vor der Operation, danach und was ich für Schmerzen hatte. Gerade bin ich dabei das Buch Korrektur zu lesen, ist schon erstaunlich, wie es mir dabei ging. Der Mensch vergisst, wenn er da raus ist. Ich kann mich auch zum Teil nicht mehr daran erinnern, wie abstoßen und eklig ich mich selber fand. Wenn ich das so lese, bin ich erstaunt, wie ich mich mal gefühlt habe.  Ich kann mich somit in die Menschen hinein versetzen, die es damals auch nicht mitfühlen konnten, wie ich mich gefühlt habe.

 Boah, was für ein Satz!

Mein Leben in einem Buch. Mein Leben, wie ich mich als DICKE gefühlt habe. Den Weg daraus. Hilfe zubekommen, da ich krank war. Somit kann ich euch eine klare Kaufempfehlung aussprechen, dieses Buch zu kaufen. Ich bin leider noch dabei, es ganz fertig zu lesen. Dann bräuchte ich noch eine Lektorin und dann geht es in den Druck und in den Verkauf. Jepp Wieder was, auf das ihr warten dürft.

Nicht jedes Low Carb Rezept schmeckt.

Gestern hatten wir Besuch, ich dachte mir, mach mal schnell Donuts. Einmal normale und einmal Low Carb. Rezept gesucht, Zutaten vorhanden, also los gelegt. Eigentlich hätte ich es filmen müssen. Mein Sohn nahm einen Bissen und hat so angewidert geschaut, als ob er sich das gleich noch mal durch den Kopf gehen lassen will und hat es nur noch ausgespuckt. Er würgte und verzog das Gesicht, rieb sich den Mund aus und trank Wasser hinterher. Sein Kommentar: „Was ist das für ein widerliches Zeug. Geht gar nicht.“ Zeitgleich haben unsere Freunde probiert. Meine Freundin war nett und meinte, sie könnte es sich lecker reden, so schlimm wäre es gar nicht und ihr Mann verzog ebenso das Gesicht und schob die Schuld auf die Haferkekse, die er vorher gegessen hatte. Ja, sie waren schon sehr eklig. Also die Donuts.

Da habe ich mal völlig daneben gegriffen und dieses Rezept ist sofort in den Schredder gewandert. Passiert. Falls ihr ein Donut Rezept habt, was lecker ist, her damit. Mein Sohn wird uns dann schon sagen, ob es gut ist oder nicht.

Alles hat seine Zeit und Hilfe kommt zur rechten Zeit

Nun bin ich für den heutigen Blog fertig, ich habe noch so richtig Lust mich um mein Buch zu kümmern und es noch ein wenig Korrektur zu lesen. Wenn ich fertig bin, geht es an zwei Freundinnen. Bin mal gespannt, was sie dann sagen. Ich finde es jedenfalls total spannend und es macht mir riesige Freude meine Firma aufzubauen, auch wenn ich das eine oder andere Mal überfordert bin. Vieles ist neu und ich weiß noch gar nicht, wie ich das eine oder andere umsetzen soll. Doch wenn die Zeit da ist, wird es sich schon zeigen und ich werde die richtige Unterstützung bekommen. Mein Lieblingsspruch ist: “Alles hat seine Zeit und Hilfe kommt zur rechten Zeit.”

Dann bis zum nächsten Mal, bis dahin, maximalen Spaß und viel Freude. Eure Danni

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